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cardinal
Cesis, cardinal und fürsten Savelli, und cardinalen Sforza
haimbgesuecht, sein theilß zu betth gewesen, weill sie erst
jezt die außgestandene ungelegenheiten im conclavi recht empfinden.
Heint ist der herr von Ulm wider nacher Saltzburg verraist,
damit er zu rechter zeit dahin gelangen möge, seine præbenda
für voll zu godiren. Es ist ein sohn deß Khönigs auß Dennemarckh
hie, so sich da conte tractiren laßet, der spanische pottschaffter
hatt ihme gar die ėxcellentz gegeben.
14. aprill 1655, Rom
Heint frühe gar zeitlich sein wier mit 6 roßen hinauf zu S.
Pancratio wo jeziger zeit der cardinal von Heßen, in einen
hübschen von dem cardinalen Maidalchini neü erbauten stockh
und an dem allergesündesten luft der statt wohnet, spazieren
gefahren, haben ihn aber noch nicht gantz angelegt gefunden,
destwegen haben wier wider umbgekhert, und sein derweill in
der donna Olimpia und deß principe Pamfilio garten gefahren.
Diser lezte sonderlich ist ein sehr weiter umbcraiß und galante
zuegerichtet, und hatt ein wohnung mitt allerhandt schönen
rariteten von bildern und statuen, und anderen klienern minutien
eingerichtet. Wier* sein dorten unversehens einmall wackher
angespüzet und genezzet worden, also das es unseren Barsotti
schier ein wenig verschmacht hette; in dem ersten garten hatt
unß die extraordinari höhe eines bedeckhten gangs zum besten
gefallen. Den cardinal von Heßen haben wier hernach wollauf
gefunden, darf sich aber noch nicht recht ofentlich sehen
laßen, biß er den capello cardinalitio von dem Pabsten empfanget;
bei allem deme ist er gegen den abendt fort alla incognita
zu unß khommen; es sein sonsten auch der cardinal Giorio und
Trivultio heint da gewesen, wie in gleichen etliche prelaten,
alß der monsignor Maffei, archivescovo d’Urbino, der monsignor
Priuli und andere; von cavalieri der cavaliere Lomellino und
conte Widman, don* Diego* Giera* und 6 luccheser. Ihr pabstliche
Heiligkeit haben den monsignor Bonelli zum gouvernor di Roma
gemacht. |
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15.
aprill 1655, Rom
Wier sein heint den ganzen tag nicht auß dem hauß khommen,
weill es alleweill geregnet, und so feücht khalt gewesen das
einer schier einen offen hette leiden mögen, doch sein fort
etliche prelaten und cavalieri beim cardinal gewesen, darunder
auch der graf von Werdenberg, der villeicht woll auch noch
ein paar monath hie bleiben möchte. Nachmittag hatt unß auch
der cardinal Maidalchini und prencipe Borghese besuecht. Man
sagt der Pabst seye intentionirt den duca d’Amalfi alhero
zuruefen, und zu einen generale di S. Chiesa zu machen, andere
sagen es von den Frangipani, welcher zu Neapoli ist. Man discurriret
auch alß wan die crönung ihrer pabstlichen Heiligkeit auf
etliche tag weiter hinaus verschoben werden möchte, damitt
sie* auf einen stätten feyertag falle, der jährlich unveränderlich
celebrirt werden khünne.
16. aprill 1655, Rom
Heint frühe ist der cardinal Gabrielli bei unß gewesen, der
monsignor Torreggiani, monsignor Massari, pater Koller jesuiter,
etliche* capuziner und andere. Man sagt diser Pabst wolle
die chiericati di* camera* nimmer verkhaufen, sondern einem
jeden 2.000 cronen einkhomens laßen, und das ubrige von selbigen
gefellen wider zu seiner cammer haimbziehen. Nachmittag sein
wier bei den contestabil Colonna gewesen, der will ein weill
auf die güeter hinauß, hernach haben wier den venedischen
pottschaffter besuecht, und endtlich dem general der jesuiter
die visita restituirt. Unser curier, welchen wier mitt der
zeitung der wahll deß Pabsten nacher Venedig geschickt, hatt
das unglückh gehabt, das er wegen widerwertigen wetters 16
stundt bei dem paß zu Malamocco ist aufgehalten worden.
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